Szenische Lesung mit a-cappella-Gesängen über die Weltenbürgerin Niki de Saint Phalle
von und mit Lore Seichter-Muráth
- Uraufführung Ende März 2008 in Treptow Köpenick
- »Ehren-Aufführung« am 21. Mai 2012 in Hannover (siehe Flyer)
Gefördert durch BA Treptow-Köpenick zu Berlin/Kultur im November 2007
Wer kennt sie nicht die Nanas der Niki de Saint Phalle? Wer war diese Künstlerin, die ihren vorgezeichneten Weg als junge Mutter und Ehefrau plötzlich verließ, um nicht verrückt zu werden? Welchen Motor verspürte die junge Frau sich der Bildenden Kunst hinzugeben, und, wie sie selbst sagte, als Terroristin der Kunst, wütend Farbe auf graue Reliefs zu schießen, bis sie sich selbst schützen musste, um der Abhängigkeit des Schiessens nicht zu erliegen?
Die 1930 in Neuilly sur Seine (Paris) geborene Tochter eines Bankiers und einer Amerikanerin entdeckte nach einem nervlichen Zusammenbruch die heilende Wirkung der eigenen Kreativität und beginnt zu Zeichnen und zu Malen. Bald nimmt sie an Ausstellungen der Gruppe Nouveaux et Réalistes in Paris und Nizza teil und erobert schnell mit ihren Schießbildern einen der ersten Plätze auf dem aktuellen Kunstmarkt.
Der von ihr gestaltete Garten des Tarot, die Honen Katetral, das Nana-Piscine oder das Golem Haus bleiben unter anderen Zeugnisse ihrer Kunst am Bau, genauso, wie die von ihr entworfenen Kostüme und Dekorationen für Theaterstücke ihre Arbeit an Bühne- und Kostümbild festhalten.
Die von ihr designten und in Produktion gegangenen Möbel halten ihre unglaublich vielschichtige Kreativität und Neugierde fest, sich mit immer anderen, neuen Materialien zu beschäftigen. Egal, ob mit einem von ihr bemalten zweimotorigen Flugzeug, oder mit dem von ihr kreierten Parfum, – immer beglückte sie ihre Rezipienten und den (Kunst-)Markt mit auffallend weiblichen, popart-gestylten Arbeiten.