Szenische Collage mit a-capella-Gesängen
ehemals »Häutungen oder die Ökonomie des Erinnerns«
Louise Bourgeois gilt inzwischen als eine der wichtigsten Vertreterinnen der amerikanischen Kunst der Nachkriegszeit. Ihre provokative Kunst fasziniert heute eine immer breiter werdende Öffentlichkeit.
Sie selbst stellte sich als eine Frau dar, die die Fesseln einer bürgerlichen weiblichen Existenz, das heißt Ehemann, Kinder, Haushalt und alles, was sonst noch zum Familienglück gehört, erfolgreich überlebt hat. Doch musste die 1911 in Paris geborene Künstlerin über 70 Jahren alt werden, bis ihr mit einer Ausstellung 1982 im MOMA, New York, der große Durchbruch gelang. Ihre Rauminstallationen, die sogenannten «Cells», ihre oft frivolen Skulpturen und die neun Meter hohe Bronzespinne «Maman» sind nur ein Teil ihres Werkes.„Der schöpferische Impuls für alle meine Arbeiten ist in meiner Kindheit zu suchen“, wiederholte Louise Bourgeois. Alle Arbeiten, der in New York lebenden Französin kreisten um Liebe, Hass, Gewalt, Abhängigkeit und Aufbegehren innerhalb der Familie. Louise Bourgeois arbeitete bis zu ihrem Tode 2010 noch 98 jährig.
die neueste Produktion von Lore Seichter-Murath über Louise Bourgeois muss man gesehen haben! Die verstorbene Bildhauerin Louise Bourgeois hat erst mit über 70 Jahren Anerkennung für ihr Werk erhalten. Als Zuschauer in der Vorstellung der Seichter-Murath erlebt man erneut die resolute und zugleich zerbrechliche alte Dame.
Es sind ungewöhnliche, erhellende,auch prophetische Aussagen der Künstlerin, die Seichter-Murath um Beschreibungen ihrer geheimnisvollen,rätselhaften Arbeit zentral plazierte, unterbrochen von französischen Kinderliedern. Wer Louise Bourgeois noch nicht kannte, wird sich nach diesem Abend garantiert mit ihr eingehend beschäftigen! Bravo.